Sport hat viele positive Effekte während der Schwangerschaft. Es macht glücklich, stärkt Gewebestrukturen und fördert die soziale Interaktion. Dennoch geht Sport während der Schwangerschaft mit vielen Befürchtungen einher. Doch das muss nicht sein – wenn man alles richtig macht.

Wer vor der Schwangerschaft sportlich war – kann auch während der Schwangerschaft Sport treiben. Allerdings wohl dosiert und mit Verstand. Dabei spielt auch die Intuition eine große Rolle. Fragen sie sich: wie fühle ich mich? Traue ich mir das zu? Mit diesen zwei Fragen, ist schon viel einzuordnen.

Gute Schuhe beim Joggen

Wenn keine Schwangerschaftskomplikationen vorliegen, ist gegen eine kleine Sporteinheit nichts einzuwenden. Grundsätzlich sind Aktivitäten gut, die wenig Erschütterung ausüben. Beim Joggen ist beispielsweise ein guter Schuh wichtig, der die Schritte dämpft. Ebenfalls sollten axiale Kräfte vermieden werden. Das heißt, Kräfte die von oben her wirken.

Hormone

Während der Schwangerschaft nimmt der Bauch stetig zu. In der Folge ist manches mit der Zeit schlichtweg nicht mehr möglich. Ab Mitte der Schwangerschaft spielen auch die hormonellen Einflüsse eine Rolle. Zum Beispiel wird das Hormon Relaxin ausgeschüttet. In Folge der Umstellung lockern sich verschiedene Gewebsstrukturen. Daher ist eine Reduktion bei belastenden Sportarten, zu empfehlen. Alles, was mit harten Bewegungen und Springen und zu tun hat, sollte dann zurückgefahren werden. So genannte High Impact Sportarten, wie Volleyball fallen darunter. Durch die Sprünge wird das Gewebe zu sehr belastet. Eine Alternative bietet dann beispielsweise ein lockeres Federballspiel.

Gestärktes Immunsystem

Es wurde bereits mehrfach untersucht, inwiefern sich Sport auf die Schwangerschaft auswirkt. Und eines kann man bereits sagen, die Effekte sind durchaus positiv. Der gesamte Geburtsverlauf wird zum Beispiel als angenehmer empfunden. Während der sportlichen Aktivität werden Hormone ausgeschüttet, die glücklich machen und das Immunsystem stärken. Beides kommt der werdenden Mutter zu Gute.

Das Ungeborene trainiert mit

Wissenschaftler untersuchten inwiefern sich die Aktivität der werdenden Mutter auf den Fötus auswirkt und stellten fest: Steigt der Puls der Mutter, steigt auch der Puls des Ungeborenen. Die reguläre Herzfrequenz des Fötus liegt bei etwa 140 Schlägen pro Minute. Bei einer Belastung zum Beispiel durch Sport, steigt er um circa 20 Schläge pro Minute an. Das ist aber kein Grund zu Sorge. Das kleine Herzchen beruhigt sich auch schnell wieder. Es ist eher wie eine kleine Trainingseinheit. Wissenschaftler ordnen den kurzen Anstieg der Herzfrequenz als unbedenklich ein.
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Welche Sportarten eignen sich?

Es kommt auf die einzelne Person an und im Allgemeinen gibt es keine Beschränkung. Wer vor der Schwangerschaft sehr viel Sport getrieben hat, kann während der Schwangerschaft mehr machen. Der Körper und die Muskelgruppen sind schon dementsprechend trainiert. Wer eine neue Sportart beginnen möchte, sollte sich erst informieren, wie belastend diese ist. Von Null auf Hundert sollte während einer Schwangerschaft nicht gestartet werden.
Moderates Radfahren, Schwimmen oder Walking ist absolut im Rahmen. Auch leichtes Krafttraining ist möglich. Wer gern in der Gruppe trainiert ist beim Pilates oder Yoga richtig.
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Fokus Beckenboden

Nach einer Schwangerschaft ist ein Risiko für eine Harninkontinenz gegeben. Ab der 12. Wochen wirkt sich die Schwangerschaft bereits auf die Beckenbodenmuskulatur aus. Experten raten daher schon während der Schwangerschaft zu einem Beckenbodentraining. Durch gezielte Kontraktionsübungen, werden die Strukturen, Muskeln und Bänder im Becken trainiert und auch auf die Geburt vorbereitet. Vielen fällt die Umsetzung der Übungen schwer, da man die Muskulatur nicht sieht und das Gefühl dafür fehlt. Gezielte Beckenbodenkurse können weiterhelfen. Yoga und Pilatesübungen zielen teilweise auch auf den Beckenboden ab. Am besten einfach mal die Yogatrainerin darauf ansprechen.

Quelle: shape UP online
Abbildung: fizkes / shutterstock.com